Wenn man sich nach ein paar Tagen wieder hinsetzt und einen Blogeintrag schreiben möchte, dann wird einem jeweils bewusst: obwohl in der Wirklichkeit nur wenige Stunden vergangen sind, ist die Zeit hier so intensiv, wie wenn es Jahre gewesen wären!
Beginnen wir also im Jahre 2000, als wir die “Scenic Route” an der Ostküste abgefahren sind. Direkt entlang der Küste, wunderschön! Die Tier- und Pflanzenwelten zeigten sich von der schönsten Seite und verzauberten uns kleinen Schweizer. Die Nacht in unserem Auto war zwar von Mücken heimgesucht, jedoch bequem. Schade, dass wir schon jetzt schauen müssen, an wen wir unsere Chliini vermachen!
Die Catlins und der versteinerte Wald am nächsten Tag besuchend sind wir dann weiter südlich Richtung Nugget Point gefahren. Auch hier wieder haben wir an diversen Look Outs Halt gemacht – und haben es nicht bereut. Die Tatsache, dass unsere Kamera immer wieder neu aufgeladen werden muss, zeugt von einer hohen Fotorate! (Letztens haben wir ausgerechnet: wir machen ungefähr 1 Foto pro Kilometer – bis jetzt ca. 7000!)
So weit so gut. 5 Jahre später sind wir dann am 26. Januar in Invercargill angekommen, wo wir mit Ausnahme eines vorzüglichem japanischen Restaurant nicht viel Interessantes vorgefunden haben. Die 1.5 Tage haben wir für eine ordentliche Pause sowie die gute Vorbereitung des Rakiura-Tracks benutzt. (mmmmh – Couscous-Salat!)
Am nächsten Tag sind wir dann wirklich auf die kleine Insel übergesetzt, die von den weissen Kiwis beim Namen Steward Island genannt wird. Die drei Tage auf der fast komplett unbesiedelten Insel (85% Wald, 1 Dörfchen) waren wunderbar und haben uns sehr gefallen. Obwohl der Track einen der neun “Great Walks” darstellt, waren wir am ersten Abend zu dritt in der Hütte. Was nicht schlecht ist, denn so konnten wir uns für einmal ausbreiten und je ein “King-Size-Bett” zusammenstiefeln! :)
Wieder zurück im einzigen Dorf nahmen wir abermals die Fähre zurück. Von der Überfahrt erinnern wir uns vor allem an die weisse Dunst, die uns umgeben hat – und dem Schiffskapitän, der dem dichten Nebel mit einer neuseeländischen Ruhe und einem Warn-Horn entgegengewirkt hat. (Für was braucht es denn einen Radar oder eine Zentrale, wenn es Leuchttürme und Hörner gibt?!)
Schlussendlich sind wir aber sicher in Bluff angekommen und haben unser Auto unversehrt wiedergefunden. Letzteres transportierte uns noch am selben Tage bis Te Anau und Manapouri, wo wir drei Tage hier bei Jimmy und Kerstin in einem kleinen “Chalet” mit einer Wahnsinns-Aussicht wohnen. Heute präparieren wir den nächsten Track, der uns über eine Berg-Kette in den Fjorden führen wird. (Kepler-Circuit). Gestern waren wir am Milford Sound, welcher uns beiden extrem angetan hat. Die Idee, die grossen Brüder in Norwegen zu besuchen, schien sehr verlockend und die “Liebe auf den ersten Blick” musste schliesslich mit dem Kauf eines lokalen Film über die ehemalige Gletscher-Region besiegelt werden. Wenn uns je jemand fragt, warum wir Neuseeland ausgewählt haben, haben wir nun die Antwort wortwörtlich in der Hand.
Nun freuen wir uns sehr auf den Kepler und halten uns nicht länger mit dem Blog-Eintrag auf, doch wir werden sicher nach dem Track wieder von uns hören lassen!
Ganz liebe Grüsse!!
Anja & Yannick